Unter dem Leitmotiv des „Brückenbauens“ wurde deutlich: Die deutsch-ungarischen Beziehungen sind gerade auf keinem einfachen Weg, sondern sie bilden eine komplexe Baustelle voller Staub und Spannungen, aber sie sind eben auch reich an Chancen vor dem Hintergrund einer großen Geschichte.
Die Podiumsdiskussionen sparten nicht mit kontroversen Positionen. Von der strategischen Autonomie Europas über die ungewisse wirtschaftliche Zukunft bis hin zum Krieg Russlands in und gegen die Ukraine – die Spannungen zwischen Berlin und Budapest spiegelten sich in den Debatten wider. Besonders deutlich wurde, dass der jeweilige Umgang mit dem Ukrainekrieg in beiden Ländern an entscheidenden Stellen divergiert – zwischen moralisch klarer Solidarität und einer Selbstetikettierung nüchterner Realpolitik war eine Brücke nur mit viel Mühe erkennbar.
In den Workshops am Nachmittag bewiesen die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer Engagement und Mut, indem sie sich mit Themen wie Klimawandel, Mobilität, politischer Partizipation und Friedensarbeit auseinandersetzten. Hier wurde deutlich, wie wichtig die nächste Generation für den Brückenbau zwischen den Nationen ist.
Das Forum endete mit einem lebhaften Empfang im Garten der Residenz der deutschen Botschafterin – ein Symbol dafür, dass trotz aller Differenzen der Dialog nicht nur möglich, sondern unverzichtbar bleibt, um Deutschland und Ungarn zusammenzuhalten.
Eröffnung des Deutsch-Ungarischen Forums: Brücken bauen in stürmischen Zeiten
Das diesjährige Deutsch-Ungarische Forum fand mit dem Spiegelsaal der Andrássy Universität einen würdigen Veranstaltungsort und wurde mit eindrucksvollen Worten eröffnet. Die Begrüßungsreden machten schnell deutlich: Dieses Forum ist weit mehr als eine politische Pflichtveranstaltung – es ist ein lebendiger Raum des Austauschs, der Debatte und der Begegnung.
Prof. Dr. Zoltán Tibor Pállinger (Rektor der Andrássy Universität) stellte die deutsch-ungarischen Beziehungen als „Baustelle“ dar – laut, staubig, manchmal anstrengend. Doch mit viel Einsatz wäre hier im Sinne des europäischen Gedankens folgender Leitspruch denkbar: „build back better“. Wirtschaftlich, zivilgesellschaftlich, politisch und akademisch – die Verbindungen zwischen Deutschland und Ungarn sind tief und vielschichtig. Dieses Forum, so Pállinger, solle dazu beitragen, die gemeinsamen Interessen zu stärken und die Positionen beider Länder weiterzuentwickeln.
Manuel Knapp, Studienleiter der Europäischen Akademie Berlin, betonte die besondere Rolle des Forums als Ort echter Begegnung – gerade in einer Zeit, in der Europa vor enormen Herausforderungen steht. „Wir Europäerinnen und Europäer haben viel miteinander zu diskutieren“, sagte er und erinnerte daran, dass Werte wie Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit – wie sie in Artikel 2 des EU-Vertrags festgehalten sind – nicht nur abstrakte Prinzipien, sondern handlungsweisende Regeln sind. Besonders die junge Generation müsse sich engagieren: „Nur wenn sie zusammenkommt, kann sie die Probleme von morgen angehen.“
Dr. Elisabeth Knab, Vorsitzende des Deutsch-Ungarischen Jugendwerks, hob hervor, wie wichtig es sei, die Probleme der Gegenwart aus unterschiedlichen nationalen Perspektiven zu beleuchten. Aus Sicht eines kleinen Landes wie Ungarn, das die deutsche Wiedervereinigung unterstützte, und eines großen Landes wie Deutschland, das eine zentrale Rolle in Europa einnimmt. Dabei betonte sie, dass junge Menschen heute anders denken: weniger langfristig, vertraut mit Unsicherheiten und konfrontiert mit neuen, auch ideologischen Konflikten. Sie rief die Teilnehmenden dazu auf, offen zu bleiben für Dialog, auch für Kontroversen – mit offenem Herzen und Geist. „Jede Begegnung ist eine Brücke“, sagte Knab. „Und wenn wir sie gemeinsam bauen, können wir auch gemeinsam darüber gehen.“
In den anschließenden Einführungsreden unterstrichen Vertreter der deutschen und ungarischen Außenministerien die Relevanz des Forums in schwierigen Zeiten. Catalina Cullas vom deutschen Auswärtigen Amt hob hervor, dass gerade in politisch unruhigen Zeiten Räume wie dieses Forum wichtig sind, um Brücken zu bauen, wo anderswo Gräben entstehen. Eine lebendige Zivilgesellschaft sei für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ebenso wichtig wie für die demokratische Resilienz Europas.
Dr. Péter Sztáray, Staatssekretär im ungarischen Außenministerium, betonte die Bedeutung des Forums in Zeiten überschneidender Krisen. Trotz aller politischen Differenzen stünden Deutschland und Ungarn auf einem Fundament jahrhundertelanger Freundschaft – gestützt durch persönliche, wirtschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche Verbindungen. Er erinnerte daran, dass Europa ein Raum vielfältiger Meinungen sei, in dem der Dialog umso wichtiger sei. „Wir sind bereit für diesen Dialog“, so Sztáray.
Die Panels: Strategische Autonomie, wirtschaftliche Resilienz und der Krieg in der Ukraine
Die drei Podiumsdiskussionen des Forums warfen ein vielschichtiges Licht auf zentrale Konfliktlinien und Narrative in den aktuellen europäischen, aber besonders den deutsch-ungarischen Debatten. Im Zentrum standen dabei Fragen nach Europas strategischer Autonomie, ökonomischer Zukunftsfähigkeit und der Suche nach tragfähigen Friedensstrategien angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.
Panel I: Strategische Autonomie nach den US-Wahlen – Deutschland und Ungarn in einem resilient(er)en Europa
Das erste Panel verhandelte unter der Moderation von Dr. Péter Krisztián Zachar den Begriff der „strategischen Autonomie“ vor dem Hintergrund der möglichen Wiederwahl Donald Trumps sowie divergierender geopolitischer Ausrichtungen innerhalb Europas, insbesondere zwischen Deutschland und Ungarn.
Dr. Sonja Priebus, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Europa-Universität Viadrina, bezeichnete eine zweite Trump-Administration als „grundlegenden Weckruf“ für Europa. Der sicherheitspolitische Rückzug der USA sei symptomatisch für eine tektonische Verschiebung globaler Allianzen. Europa müsse demnach mehr Verantwortung übernehmen, könne sich nicht länger auf die US-amerikanische Sicherheitsgarantie verlassen. Krisen, so Priebus, seien dabei „immer Impulse für Reformen gewesen“.
Bence Bauer, Direktor des Deutsch-Ungarischen Instituts, unterstrich die Notwendigkeit strategischer Souveränität, warnte jedoch vor einem moralischen Absolutismus in der europäischen Ukraine-Politik. Ebenso meint Bauer eine selektive Anwendung moralischer Standards in der deutschen Außenpolitik erkannt zu haben: „Was in der Ukraine als entschlossene Unterstützung gilt, wird Israel nicht zugestanden.“ Ungarn, so Bauer, stehe klar an der Seite Israels. Es verfolge im Unterschied zu Deutschland dabei gleichzeitig eine primär interessengeleitete Außenpolitik.
Zoltán Koskovics vom Zentrum für Grundrechte brachte eine nach seinen Worten „realpolitische Perspektive“ ein. Er sprach vom Ukrainekrieg als reinen Abnutzungskrieg, in dem die Ukraine schon verloren hätte und resümierte die These: „Je früher die Niederlage der Ukraine erfolgt, desto besser.“ Die zugrundeliegende Argumentation: Die militärischen Mobilisierungsreserven der Ukraine seien erschöpft, Russland andererseits sieht sich gestärkt, Europa müsse sich auf eine Phase der „Fortress Europe“ einstellen, in der „wertebasierte Partnerschaften Illusionen für Friedenszeiten“ seien. Das Völkerrecht, so Koskovics „gibt es nicht und hat es nie gegeben.“
Gergely Prőhle, Botschafter A.D. und unter anderem Vorstand im Deutsch-Ungarischen Jugendwerk, betonte die begrenzte Reichweite strategischer Autonomie, da Europas militärische Fähigkeiten faktisch von US-amerikanischen Rüstungsfirmen abhängig seien. Er diagnostizierte eine „Verschlafenheit“ europäischer Politik bereits seit Obamas Präsidentschaft: „Wenn es hart auf hart kommt, ist vollkommen klar, dass ohne Amerika in Europa überhaupt nichts zu leisten ist.“
Mit leicht anderen Nuancen positionierte sich Dr. Kai-Olaf Lang: Er sieht Europa in einer „posthegemonialen Welt“, in der die alte Ordnung zerfallen sei, ohne dass eine neue bereits etabliert wäre – eine Lage, die er mit Gramscis Metapher einer „Zeit der Monster“ beschrieb. Europa müsse sich aus seiner geopolitischen Marginalität befreien und sich als eigenständiger Akteur behaupten. Die deutsch-ungarischen Unterschiede lägen vor allem in der institutionellen Verfasstheit und außenwirtschaftlichen Ausrichtung: Während Deutschland eher auf „Derisking“ mit Blick auf China und Containment gegenüber Russland setze, verfolge Ungarn eine Politik „multivektoraler Konnektivität“.
Im abschließenden Austausch traten grundlegende Differenzen in den normativen Fundierungen der Außenpolitik deutlich hervor. Während Priebus einen „Frieden zu russischen Bedingungen“ entschieden ablehnte und auf die moralische wie strategische Dimension der Ukraine-Unterstützung verwies, argumentierte Koskovics aus einer in seinen Worten „nüchternen Interessenperspektive“: Europas Sicherheit könne nicht durch wertebasierte Illusionen garantiert werden, sondern nur durch realistische Machtprojektion. Bauer hob hervor, dass Ungarns Position weltweit keineswegs isoliert sei, vielmehr Europa in Gefahr gerate, sich selbst zu marginalisieren. Lang hingegen formulierte die strategische Aufgabe Europas darin, zur „Behauptungsmacht“ zu werden und die Erweiterungsfähigkeit der EU als Lackmustest strategischer Autonomie zu begreifen.
Panel II: Protektionismus und Konnektivität – Die Zukunft der europäischen Wirtschaft
Im zweiten Panel wurde unter der Moderation von Prof. Dr. Dietmar Meyer, ehemaligem Rektor der Andrássy Universität, die Frage nach Europas ökonomischer Zukunftsfähigkeit behandelt. Die Diagnose war nahezu einhellig: Europas Modell stehe unter Druck, seine Innovationskraft drohe hinter anderen Weltregionen zurückzufallen.
Dr. Matthias Kullas, Fachbereichsleiter des Centrums für Europäische Politik, konstatierte das Ausbleiben großer wirtschaftlicher Erfolge in jüngerer Zeit: „In Europa ist in den letzten zehn Jahren kein Unternehmen mit über 100 Milliarden Marktkapitalisierung entstanden.“ Vielversprechende Gründungen würden häufig in die USA abwandern. Für ihn ist klar: „Das alte Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr.“
Árpád Goszták relativierte hingegen die verbreitete Niedergangsdiagnose. Wohlstand sei ein „emotionaler Begriff“ und rückblickende Verklärung („die gute alte Zeit“) problematisch. Noch nie ging es der Menschheit materiell so gut wie heute. Gleichwohl sei Europa „nie ein weltwirtschaftliches Schwergewicht gewesen – und ist es jetzt erst recht nicht mehr“.
László Bódi brachte die strukturelle Problematik auf den Punkt: „EU sein heißt ein Vollzeitjob“ – die europäische Krisenbewältigung sei zu fragmentiert, dauerte zu lange und das unterminiere die Wettbewerbsfähigkeit.
Dr. Krisztina Berger forderte ein besseres Gleichgewicht zwischen moralischen Standards und wirtschaftlicher Effizienz. Besonders im Bereich der Pharmaforschung sei Europa durch hohe Regulierungsdichte gehemmt: „Wir sind zwar Vorreiter, aber wir müssen schauen, dass wir dabei nicht halb verbluten.“
Einigkeit herrschte über die Notwendigkeit struktureller Reformen: Kapitalmarktunion, bessere Rahmenbedingungen für Startups, Zugang zu Daten und innovationsfreundliche Regulierung galten als Schlüsselthemen. Der Binnenmarkt biete zwar Potenzial, sei jedoch durch politische Fragmentierung ausgebremst.
Panel III: Der Krieg Russlands gegen die Ukraine – Strategien für den Frieden nach drei Jahren Krieg
Nach der Mittagspause stieg erneut die Spannung im Spiegelsaal der Andrássy Universität. Das dritte Panel brachte unter der Moderation von Dr. Christian Johann, Direktor der Europäischen Akademie Berlin, zentrale Kontroversen im europäischen Umgang mit dem Ukrainekrieg zur Sprache. Während einerseits eine wertebasierte Solidarität mit der Ukraine artikuliert wurde, dominierten andererseits realpolitisch nuancierte Einschätzungen, die eine militärische Wende zugunsten der Ukraine zunehmend für unwahrscheinlich halten.
Iryna Shulikina, einzige Ukrainerin des Panels und Vorsitzende des Vereins Vitsche e.V., machte mit einer klaren Positionierung den Aufschlag: „Es gibt keinen Frieden ohne Gerechtigkeit“ – dazu gehöre die Rückgabe aller besetzten Gebiete, Rückführung verschleppter Kinder und die strafrechtliche Verfolgung Russlands. Ein Frieden unter Besatzung bedeute weder Friede noch Freiheit.
Dr. Attila Demkó und Knut Abraham (MdB) bestätigten zwar, dass ein gerechter Friede wünschenswert wäre, bezweifelten jedoch seine Realisierbarkeit. Demkó sprach von „unangenehmen Wahrheiten“, die sich aus der sich zuspitzenden militärischen Lage ergäben. Abraham konstatierte: „Mir ist nicht klar, wie der russische Präsident zu einem Halt kommen soll, solange seine Ziele militärisch erreichbar scheinen.“
Sztáray artikulierte die Sicht der ungarischen Regierung: Man erkenne den Verteidigungskampf der Ukraine an, halte aber einen raschen Waffenstillstand für unumgänglich. Die Ukraine sei militärisch zunehmend geschwächt, ein gerechter Friede sei „eine realpolitische Illusion“. Auch der EU-Beitritt der Ukraine wurde kritisch gesehen: „Die Ukraine ist weit davon entfernt, die Beitrittskriterien zu erfüllen.“
Abraham bemerkte zum EU-Beitritt der Ukraine diplomatisch, dass er zwar den weiten Weg sehe, den die Ukraine noch zurücklegen müsse, ihm sich aber nicht erschließe, warum die dort zu erwartenden Probleme von der ungarischen Seite im O-Ton der Unüberwindbarkeit in die Debatte einfließen würde. Ebenso wies er in Reaktion auf Sztárays Idee von einem raschen „Verhandlungsfrieden“ darauf hin, dass auch erheblicher Druck und diplomatisches Engagement – etwa durch Orbán und Trump – bislang erfolglos geblieben sei. Solange Russland den Krieg fortsetzen wolle, bleibe nur die militärische Unterstützung der Ukraine, auch zum Selbstschutz Europas.
Shulikina appellierte eindringlich an die Verbündeten: „Niemand will Frieden mehr als die Ukraine.“ Die moralische Verantwortung liege bei Europa. Ihr Fazit: Der Niedergang der Ukraine wäre auch ein Niedergang Europas.
Workshops
Nach den Panels fanden am Nachmittag vier parallele Workshops in den Räumen der Andrássy Universität statt, welche die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer einluden, sich vertieft mit aktuellen Themen auseinanderzusetzen und praktische Erfahrungen zu sammeln.
WS1: Klimawandel in kleinen und großen Maßstäben (auf Englisch)
Unter der Leitung von Dr. Barbara Wassen, Botschafterin für Klimafragen und Klimadiplomatie im Ministerium für Energie in Ungarn, beschäftigte sich die erste Gruppe mit den komplexen Herausforderungen des Klimawandels, wobei die mathematischen Grundlagen der CO2-Bilanz als überraschend einfach dargestellt wurden. Diskutiert wurde unter anderem das bekannte Werk „Limits to Growth“ des Club of Rome, wobei kritische Anmerkungen bezüglich der pessimistischen Haltung des Clubs zur Menschheit gemacht wurden. Zentral war die Frage, wie wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig gestaltet werden kann und welchen Stellenwert dabei der Mensch einnimmt: eine Klimapolitik, die die Bedürfnisse der Menschen wirklich berücksichtigt.
WS2: Entwicklung Fahrsystem und konventioneller Antrieb / Hybrid
Unter der Leitung von, Dr. Péter Raffai, Projektleiter Forschung und Entwicklung, Audi Hungaria Zrt., gab der zweite Workshop Einblick in aktuelle Entwicklungen der Automobiltechnik, insbesondere im Bereich paraffinischer Dieselkraftstoffe. Es wurde erläutert, dass VW seit 2021 paraffinischen Diesel freigegeben hat, die rückwirkende Freigabe für Fahrzeuge ab 2015 abgeschlossen ist, aber noch nicht breit kommuniziert wurde. Diskutiert wurden die Herausforderungen bei der Akzeptanz von HVO-Kraftstoffen, die zwar besser für die Umwelt sind, aber derzeit noch mit 10 bis 20 Cent deutlich über den herkömmlichen Kraftstoffpreisen liegen. Ein großes Informationsdefizit bezüglich der Vorteile von HVO wurde festgestellt.
WS3: Jugendpartizipation in der Interessenvertretung
Florian Kraft und Max Müller, Junge Europäische Föderalist:innen (sic.), Berlin-Brandenburg, boten in Ihrem Workshop den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, an Planspielen mitzuwirken und bi- sowie multilaterale Gesprächssituationen zu üben. Ziel war es, die politische Beteiligung der Jugend und das Verständnis für Interessenvertretung auf europäischer Ebene zu fördern. Die Praxisübungen stärkten das Bewusstsein für die Bedeutung von Jugendpartizipation und die Herausforderungen, die mit politischen Verhandlungen verbunden sind.
WS4: Friedensarbeit für und von Jugendlichen
Pawel Prokop, Fachbereichsleiter Internationale Jugendbegegnungen vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern seines Workshops die Möglichkeit, sich intensiv mit ausgewählten Biographien von Kriegsopfern und Kriegstätern auseinanderzusetzen. Dass diese Unterscheidung nicht so ohne weiteres zu treffen ist, stellte sich als ein zentraler Diskussionsgegenstand heraus. Besonders thematisiert wurde die späte Anerkennung von Zwangsarbeitern als Opfergruppe sowie die noch immer existierenden ungekennzeichneten Kriegsgräber. Diskutiert wurde auch die schwierige Frage, ob es akzeptabel sei, dass selbst SS-Verbrecher in Kriegsgräbern liegen und ihnen gar Denkmäler geweiht sind. Die Bedeutung von Erinnerungskultur und der Umgang mit Mahnmalen stand dabei im Mittelpunkt.
Am Ende des Tages präsentierten die Gruppen ihre Ergebnisse im Spiegelsaal der Andrássy Universität, was einen lebendigen und interaktiven Abschluss der Veranstaltung bildete. Für den kulinarischen Ausklang des Forums sorgten dann die deutsche Botschafterin in Ungarn, Julia Gross, und Dr. Péter Györkös, Botschafter von Ungarn, im Garten der Residenz der Botschafterin.






